5. Kammerkonzert
Mit Werken von Klughardt, Dohnányi und Brahms
August Klughardt (1847-1902)
Schilflieder, 5 Fantasien nach Gedichten von Nikolaus Lenau für Klavier, Oboe und Viola Op.28
Oboe Kohei Soda
Bratsche Matthias Popp
Klavier Satomi Nishi
Ernst von Dohnányi (1877–1960)
Streichquartett Nr. 2 op. 15
Dalberg Quartett:
Violine Sándor Galgóczi und Ekaterina Reshetnyak
Viola Daniela Pletschacher
Violoncello Johannes Klier
Johannes Brahms (1833–1897)
Klavierquintett f-Moll op. 34
Violine Brunhild Haida und Ulrich Gieseke
Viola Caroline Dieluweit
Violoncello Wolfgang Nüßlein
Klavier Christine Lindermeier
Romantische Kompositionen präsentiert das 5. Kammerkonzert, darunter zwei Raritäten. Heute weitgehend vergessen sind die Werke von August Klughardt, der 1847 in Köthen geboren wurde. Seine große Bewunderung galt Franz Liszt und Richard Wagner. Im Jahr 1872 ließ sich Klughardt von melancholischen Gedichten Nikolaus Lenaus zu seinen „Schilfliedern“ anregen, die er für die aparte Besetzung Oboe, Viola und Klavier komponierte. Komponist, Pianist, Dirigent und Pädagoge – Ernst von Dohnányi, der Großvater des SPD-Politikers Klaus von Dohnányi sowie des Dirigenten Christoph von Dohnányi, hatte viele Talente und war von prominenten Kollegen hochgeschätzt: Joseph Joachim berief ihn 1905 als Klavierprofessor an die Berliner Musikhochschule; Johannes Brahms zeigte sich begeistert von seinem kompositorischen Talent. Sein zweites Streichquartett, entstanden 1906, atmet ganz den Geist der Spätromantik.
Eigentlich wollte der 28-jährige Johannes Brahms im Jahr 1861 ein Streichquintett komponieren, doch sein Geigerfreund Joseph Joachim zeigte sich mit dem Werk unzufrieden. Daraufhin arbeitete Brahms die Komposition zu einer Sonate für zwei Klaviere um. Leider gefiel diese Fassung wiederum Clara Schumann nicht. So setzte sich Brahms erneut an den Schreibtisch und kombinierte Streichquintett und Klaviersonate zu einem Klavierquintett, das zum krönenden Abschluss seines kammermusikalischen Frühwerks werden sollte.