Georg Ringsgwandl
„Wuide unterwegs“
Er trat im Müllsack auf, in Damenstrumpfhosen, in zerfetzten bayerischen Trachten. Die Kleinkunstszene war ihm zu bieder: Georg Ringsgwandl brachte den Punk auf die Kulturbühne. In möglichst greller Erscheinung, poetisch, skurrill und hintergründig. Ringsgwandl denkt in verschrobenen Kurven und deckt dabei genau das auf, was vermeintlich harmlos daherkommt. Die Vergänglichkeit der Idylle. Die Unmittelbarkeit des Lebens und die Selbstgefälligkeit, mit der viele glauben, ihren Alltag zu meistern. Noch einmal der heftige Radau. Sex & Drugs & Rock‘n‘Roll & Funk & Punk & Maiandacht. Besuch bei den aufgezwickten Gesängen der frühen Jahre. Keine Oldie-Andacht, ein Hochamt für aufgekratzte Geister im musikalischen Irrenhaus. Ein reifer Herr, geleitet von ungestümen jüngeren, und die alten Granaten werden endlich so gespielt, wie sie es vor 20, 30 Jahren schon verdient hätten.
Zum Programm:
Radlmare – Der Wind schreit Scheiße, denn in der Disco, Jedermann does the Heavy Metal Landler; aber Mir bleibn beim Sekt, Schöne Frau, darum, Kasperl oder Genie: Hühnerarsch, sei wachsam, und Reiß die Hüttn weg, Garten-Nazi,denn I wui net Skifahrn, aber i muaß! Es ist das Zeitalter der Toagbatzen, Ma hot’s ja Kemma sehng, darum geht Das nachtaktive Tier zum Bäcker Meier, die wesentlichen Dinge passieren nämlich noch immer Analog. Also, Schmeiß den Typen naus, das ist das Grausam schöne Lied von der Liebe, und – Mehr oder weniger Glanz – , so Wia de Johr vorbeigehn, Disco Queen, darfst du Nix mitnehma, also, Gut Nacht, die Damen.
Aufgeführt von einer tanz- und spielfrohen Truppe mit vollem Rockgeschirr.
Aufführungsdauer ca. 100 Minuten, zzgl. Pause
Fotos: Bayerisches Fernsehen / Ralf Standtke
Termine (Theater am Bismarckplatz)
Preise D | freier Verkauf | Vorstellung entfällt!